Kein Herausgeber oder Chefredakteur sollte – insbesodere bei einem neuen Medium und bezüglich eines neuen Themenbereiches – davon ausgehen, dass sich die Leser/Zuschauer in einem Themenberich wirklich auskennen. Ich hätte mir zum Start in ein neues Themenfeld gewünscht, dass erst einmal eine Analyse des ist-Zustandes und der bisherigen Entwicklung vorgenommen wird, welche dann sicher auch den einen oder anderen – angeblichen -Kenner in einigen Punkten überraschen könnte. Diese kann dann immer wieder in Relation zu den laufenden Planungen und Projekten gebracht sowie hinsichtlich zwischenzeiticher realer Veränderungen aktualisiert werden. Nur einzelne gerade interessante Neuerungen zu thematisieren, mag kurzzeitig für Aufmerksamkeit sorgen. Doch jede Neuerung wird irgendwann durch etwas anderes Neues ersetzt. Dies bietet keine Nachhaltigkeit in der Gesamtbetrachtung städtischer Entwicklungen. – Betrachten wir eine Stadt doch einmal wie einen Menschen, und all das, was falsch läuft als Krankheit. Dann sollte man nicht allein Pflaster auf Wunden kleben und eine Tinktur gegen Ausschlag bei Beulenpest verschreiben, sondern erst einmal nach den Ursachen einer Krankheit forschen… Und dann sollten man aufzeigen, wo man hin will, zu einem gesunden Menschen und einer lebenswerten Stadt…
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